Wartung, Überwachung & Reinigung

Eine Photovoltaik-Anlage liefert über Jahrzehnte zuverlässig Strom - wenn sie gut gewartet wird. Das bedeutet die regelmäßige Überprüfung auf Glasschäden, Korrosion, Rahmenstabilität, Schraub- und Klemmverbindungen, Verkabelungen und Steckverbindungen.

Ebenso muss der Wirkungsgrad einer PV-Anlage überprüft werden. Wenn die realen Ertragsdaten und die Solldaten laut Herstellerangaben und Zeiträumen nicht mehr übereinstimmen, sind mehrere Fehlerquellen möglich. Dann werden eine professionelle Kennlinienmessung oder eine Thermografie-Analyse notwendig.

Natürlich kann auch der Betreiber die Sichtkontrolle durchführen oder im Generatoranschlusskasten die Strangsicherungen überprüfen. Reinigung und Schneeräumung werden in der Regel ohnehin selbst bewerkstelligt. Aber eine ganze Reihe von Solarmodul-Herstellern oder Versicherungen verlangen einen Wartungsvertrag für die Gewährung ihrer Garantien bzw. die Schadensregulierung.


Wartung

Die Wartung von Photovoltaikanlagen kann viele einzelne Aufgaben umfassen. Auch hier lassen sich die Wartungsarbeiten wieder den eigenen Wünschen und Bedürfnissen anpassen. So werden in der Regel folgende Leistungen enthalten sein:

  • Monitoring der Anlage und Benachrichtigung, wenn sich Auffälligkeiten ergeben
  • Sichtkontrolle der Anlage, um eventuelle Beschädigungen, Verunreinigungen und Co. zu erkennen
  • Messung von Strom- und Spannungskennzahlen
  • Vergleich der gemessenen Ergebnisse mit den Standard-Angaben des Herstellers
  • Prüfung des Wechselrichters
  • Überprüfung der Steckverbinder
  • Überprüfung der Standsicherheit und Befestigung der PV Anlage

Weitere Überprüfungen, Messungen und Co. können natürlich jederzeit individuell vereinbart werden. Sinnvoll ist es, in diesem Zusammenhang eine intensive Beratung vom Solarteur in Anspruch zu nehmen, um einen Wartungsvertrag zu günstigen Konditionen abschließen zu können. Dabei lässt sich in der Regel noch etwas Geld sparen, wenn langfristige Verträge abgeschlossen werden. Wichtig ist, dass wenigstens einmal pro Jahr eine genaue Wartung vor Ort erfolgt.

Wie oft wird die Wartung an der PV Anlage durchgeführt?

In der Regel sollte die Wartung in regelmäßigen und kurzen Abständen erfolgen. Durchsetzen konnten sich Wartungsintervalle zwischen ein und drei Jahren. Wer einen Wartungsvertrag abschließt, kann davon ausgehen, dass die Anlage einmal jährlich genauer unter die Lupe genommen wird. Eine Sichtkontrolle findet dagegen oft schon vierteljährlich statt. Und das Monitoring überprüft die Anlage täglich. Sobald hier Auffälligkeiten erkennbar werden, wird der Anlagenbetreiber entsprechend unterrichtet.

Kosten für Wartungsverträge

Die Wartung kann wahlweise einmalig beauftragt werden oder mit Hilfe eines Wartungsvertrags in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. Meist bietet die Firma, die die Anlage vor Ort installiert, gleich einen Wartungsvertrag mit regelmäßigen Kontrollen der Anlage mit an. Hierbei fallen in der Regel geringere Kosten an, als bei einer einmaligen Beauftragung der Wartung der Anlage.

Genaue Aussagen, welche Kosten für den Wartungsvertrag anfallen, können aufgrund der Vielzahl der beinhalteten Leistungen und dass diese individuell auf den einzelnen Anlagenbetreiber zugeschnitten werden, kaum getroffen werden. Ungefähre Richtwerte gibt es jedoch. So verlangen manche Firmen etwa 100 Euro als Pauschale für die Wartung, andere berechnen diese Arbeiten nach der Größe der Anlage. So können zwischen sieben und zwölf Euro pro installiertem Kilowatt Peak abgerechnet werden. Genau zu vergleichen und dabei vor allem auch auf die beinhalteten Leistungen zu achten, ist vor Abschluss eines Wartungsvertrages deshalb unverzichtbar.

 


 

Überwachung

Wenn es darum geht, die Leistungen einer Photovoltaikanlage und damit auch ihren störungsfreien Betrieb zu überwachen, so stehen prinzipiell zwei verschiedene Arten zur Debatte:

  1. Die automatische Anlagenüberwachung durch einen so genannten Datenlogger
  2. Die manuelle Anlagenüberwachung mittels Stift und Notizblock

Beide Optionen bergen gewisse Vor- wie auch Nachteile in sich.

Der Datenlogger überzeugt in erster Linie damit, dass er alle photovoltaikrelevanten Daten aufzeichnet und diese an ein angeschlossenes Speichermedium weiter gibt. Ist der Datenlogger erst einmal installiert, so erfüllt er seinen Zweck ohne äußeres Zutun. PV Systemfehler werden auf diese Art recht schnell erkannt und eine Visualisierung der gesamten Photovoltaikdaten ist in überzeugendem Ausmaß möglich.

Bei der Anlagenüberwachung auf dem klassischen Weg mittels Block und Stift muss sich der Systembesitzer in regelmäßigen Abständen selbst zur Photovoltaikanlage begeben und die relevanten Daten manuell notieren. Was einiges an Arbeitsaufwand mit sich bringt, birgt jedoch den Vorteil, dass auf diese Art kein Computeranschluss vonnöten ist, während störungsrelevante Daten direkt erkennbar werden.

Unterm Strich ist es aber immer eine Kosten-Nutzen-Rechnung, die der Entscheidung für oder wider die manuelle Anlagenüberwachung beziehungsweise eine solche mit Datenlogger zugrunde liegt.

 


 

Reinigung

Sichtbare Verschmutzungen sollten nicht der einzige Initiator für eine PV Reinigung sein. Denn gerade feine Staubschichten, die durch Wind oder Regen abgelagert werden, springen nicht sofort ins Auge, können auf lange Sicht eine Anlagenreinigung jedoch unbedingt notwendig machen.

Deshalb sollte man fernab von der regelmäßigen optischen Inspektion des PV Systems unbedingt den Ertrag im Blick behalten, denn dass eine Reinigung notwendig ist, erkennt man daran, dass der Photovoltaikertrag in unverhältnismäßigem Ausmaß absinkt.

Schnee von der Photovoltaikanlage abräumen - sinnvoll oder nicht?

Da stellt sich so manchem Anlagenbetreiber nicht ganz zu Unrecht die Frage, ob er seine Anlage nicht doch lieber vom Schnee befreien sollte. Experten sind hier geteilter Meinung. Viele vertreten die Ansicht, dass man, nicht zuletzt aufgrund der Gefahren einer Schneeräumung, auf diese verzichten und die Zeit einfach aussitzen sollte. Andere wiederum preisen bestimmte, teils auch eigene Systeme an, mit denen die PV Anlage vom Schnee befreit werden kann. Letzten Endes muss jeder Anlagenbetreiber diese Entscheidung selbst treffen.

Die größte Angst, die PV Anlagenbetreiber mit Schnee verbinden, liegt in dem Ertragsverlust. Dabei ist die Gefahr, dass es durch die Schneelast zu Schäden am Dach selbst oder am Gebäude kommt, sehr viel höher. Wer sich die Ertragswerte einer klassischen PV Anlage im Sommer bzw. im Winter ansieht, wird schnell feststellen, dass drei Viertel der Erträge in den Sommermonaten erreicht werden. Nur ein Viertel wird über den Winter erwirtschaftet. Ein einziger Sommertag kann also so viel Strom erzeugen, wie eine ganze Winterwoche.